Der Krebs hat ihn letztendlich besiegt, viele Jahre hat er gegen ihn gekämpft. Unser langjähriges Mitglied (44 Jahre) und Freund Walter Ganser ist am 17. September – einige Tage vor seinem 74. Geburtstag – gestorben.
Walter, der Maler- und Lackierermeister, hatte nach seinem Renteneintritt noch so vieles vor. Er wäre gerne mit seiner Frau Ingrid noch häufiger an den Bodensee gefahren oder wollte einfach mit Ingrid, Kindern, Familie und Freunden den Ruhestand genießen. Doch der Krebs hat ihn in den letzten Jahren eingeschränkt. Einige Operationen und Therapien hat er ertragen und überstanden, immer wieder hat er sich ins Leben zurück gekämpft. Er, seine Familie und sein Freundeskreis hatten die Hoffnung, dass er den Krebs besiegen würde, diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt.
Neben dem Krebs kam dann auch noch Corona und er musste sich noch mehr als andere zurückziehen, persönliche Kontakte einschränken oder gar ganz darauf verzichten, das Infektionsrisiko war zu hoch. Große Menschenmengen musste er auch später meiden und so konnte er mit seiner Ingrid in den letzten Jahren leider nicht mehr an allen Pfarrausschuss-Veranstaltungen teilnehmen. Auf Sessionseröffnungen, Krüzzbrür-Herrenabende und Martinszüge musste er aus gesundheitlichen Gründen verzichten – aber immer, wenn es ihm irgendwie möglich war, bei Versammlungen und Feiern dabei zu sein, war er dabei. Auch bei der letzten Ausfahrt war er dabei, denn die langjährigen Freundschaften im Kreis des Pfarrausschusses waren ihm wichtig und haben ihn im Kampf gegen seine Krankheit gestärkt. Erfreut waren wir alle, als Walter – zwar schon sehr geschwächt – gemeinsam mit Ingrid im Juli einer privaten Einladung im Hause Steins gefolgt war. In den letzten Wochen freute er sich immer wieder, wenn Freunde und Freundinnen anriefen oder ihn besuchten. Dies gab ihm und auch seiner Frau immer wieder Kraft und Energie.
Walter war wie wir alle im Pfarrausschuss über Jahrzehnte ehrenamtlich engagiert und mit der Kirche und Heilig Kreuz verbunden. Auch wenn er wie die meisten von uns schon seit langer Zeit nicht mehr im Pontviertel wohnte, blieb das Pontviertel seine Heimat und die Geburtsstätte enger Freundschaften. Vierundvierzig Jahre war Walter Pfarrausschuss-Mitglied und hat in dieser Zeit so einiges erlebt. Bei vielen Gestaltungfragen war Walter immer unser Ansprechpartner und stets mittendrin, ob es bei der Planung, Konzeption und Umsetzung unserer Bühnenbilder für den Eurogress war oder zuletzt bei unserer Jubiläumsausstellung im Sommer 2023. Sein fachliches Know-How als Maler- und Lackierermeister war für uns bei Gestaltungsfragen und bei der Ausführung unverzichtbar. Natürlich brachte er sein Fachwissen und seine ehrenamtliche Arbeit auch bei verschiedenen Renovierungsarbeiten in der Gemeinde ein. Bei Renovierungen im Gemeindeheim und insbesondere am Kirchengewölbe stand er als Fachmann an vorderster Front und so konnten der Gemeinde enorme Kosten durch Eigenarbeit eingespart werden.
Walter zählte bis zuletzt zu den Aktiven, auf ihn war immer Verlass.
Gerne erinnern wir uns an gemeinsame Familienwochenenden mit ihm in Steckenborn und Borschemich oder unsere jährlichen Einkehrtage in Simpelveld und Herzogenrath. Wir haben viel miteinander gelacht, manche sehen ihn heute noch auf dem Sideboard oder auf der Tischtennisplatte schlafen. Auch seine musikalischen Darbietungen mit Mülleimern, Servier-Tablets, Kesseln sowie der unvergessene Sound seines Kehlkopf-Dudelsacks sind legendär und bleiben in Erinnerung. Unsere geselligen Treffen waren ihm wichtig und er hat diese mit Familie genossen.
Wir als Pfarrausschuss sind dankbar für solch einen tollen Menschen und Freund und haben ihm einiges zu verdanken. Wir trauern um Walter und sind dankbar dafür, dass wir ihn und seine Familie auf seinem schweren Weg begleiten durften. Eine Stimme, die vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr da. Was bleibt, sind glückliche Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann. Unser lieber Freund, Du hast in Deinem Leben gute Kämpfe angenommen und viele Erfolge gefeiert. Leider hast Du Deinen schwersten Kampf verloren.
Wir haben noch nicht verstanden, dass Du nicht wiederkommst und dass unser Leben und unsere Gemeinschaft ab jetzt ohne Dich stattfinden. Zurück bleiben Trauer und Schmerz und zahlreiche offene Fragen. Du hattest trotz Deiner Krankheit, Schmerzen und Ängste noch vieles zu geben. Am Ende bleiben die Erinnerungen. Wir haben zusammen gelacht, gefeiert, gehofft, gebangt und zum Schluss geweint. Bis zum Ende warst Du noch voller Hoffnung.
Alles, was wir Gutes und Schönes über Walter denken, ist Realität, kann aber nicht trösten. Walter wird – wenn auch in anderer Weise – weiter bei der Familie und auch bei uns sein. Wir vermissen gemeinsam einen tollen Menschen und einen besonderen Freund. Wir alle müssen und werden Walter immer in sehr guter Erinnerung behalten.
In enger Verbundenheit mit der Familie
für den Pfarrausschuss Heilig Kreuz
Franz-Josef Staat
Vorsitzender