Die am Augustwochenende 2001 von Dr. Anton Sterzl organisierten Reise in die fränkische Schweiz ist bei den Reiseteilnehmern immer noch in sehr guter Erinnerung.
Krüzzbrürordensträger, Krüzzbrür sowie Partnerinnen wurden durch den 2. Bürgermeister der Stadt Bamberg im historischen Alten Rathaus empfangen. Das “Alte Rathaus” in Bamberg ist eines der bedeutendsten Bauwerke, das die historische Innenstadt prägt. Das Wahrzeichen symbolisiert die Herrschaftsgrenze aus früherer Zeit zwischen dem bischöflichem Bamberg und der bürgerlichen Innenstadt. Es ist in den Fluss Regnitz gebaut und die Obere und Untere Brücke führen von ihm weg.
Nach einer Stadtbesichtigung in Bamberg erfolgte noch eine Besichtigung des Bamberger Doms auf dem Domberg. Der Heinrichsdom war als eine relativ kurze, dreischiffige Säulenbasilika mit weit-ausladendem Querhaus und Hauptchor angelegt. Lang- und Querhaus waren mit flachen Holzdecken versehen. Zwei niedrige Türme flankierten den Ostchor, der durch eine halbkreisförmige Apsis abgeschlossen wurde. Westquerhaus und die Bischofspfalz im Norden des Doms wurden baulich miteinander verbunden. Kunstwerke verzieren u.a. den Innenraum. Besonders beeindruckend fanden wir den Marienaltar von Veit Stoß, Bamberger Reiter und Hochgrab des Kaiserpaar’s Heinrich II und Kunigunde von Tillmann Riemenschneider und das einzige Papstgrab nördlich der Alpen Clemens II.
Die Einladung der Stadt Bamberg zu einer Brotzeit im gepflegt fränkischen Greifenklau, mit selbstgebrautem Bier machte den Tag in Bamberg zum Erlebnis.
Nach einer Übernachtung im Hotel “Alt Ringlein” wurde die im Herzen der historischen Altstadt Forchheims liegende “Kaiserpfalz” besichtigt. Der Bamberger Bischof Lambert von Brunn baute das fürstbischöfliche Schloss im späten 14. Jh. Das einzigartige „Denkmal von nationaler Bedeutung“ beherbergt kostbare spätgotische Wandmalereien und das Pfalzmuseum mit drei Spezialmuseen: Archäologiemuseum Oberfranken, Stadtmuseum und Trachtenmuseum. Die interessante Führung erfolgte durch den Vorsitzenden des “Fränkische Schweiz -Verein”.
Ein besonderes Erlebnis galt dem Besuch der Heimatstadt unseres Krüzzbrürordensträger von 1987, Dr. Anton Sterzl, Waischenfeld. Waischenfeld ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Bayreuth. Der staatlich anerkannte Luftkurort mit der 1122 erstmals erwähnten Burg Waischenfeld liegt im oberen Tal der Wiesent in der Fränkischen Schweiz. Die Burg Waischenfeld wurde 1122 erstmals urkundlich erwähnt. König Ludwig der Bayer verlieh Waischenfeld 1315 die Stadtrechte. Burg und Stadt Waischenfeld kamen nach dem Tod des Stadtherren Konrad II. von Schlüsselberg 1348 in den Besitz des Bistums Bamberg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte. Aus der Zeit von 1680 bis 1751 ist das Waischenfelder Malefizbuch, ein Buch mit Gerichtsprotokollen für Stadt und Amt Waischenfeld, erhalten. Das Obervogtamt des Hochstifts Bamberg kam mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 zu Bayern.
Dr. Anton Sterzl, ein gebürtiger Waischenfelder und profunder Kenner seiner fränkischen Heimat, hat mehrere Bücher über seine fränkische Heimat geschrieben. Im humoristisch-nachdenklichen Werk, Der Steinerne Beutel – oder “Innenansichten eines sozialen Kunstwerkes” hat er all seine Erfahrungen, sein Wissen und seine Gefühle über Waischenfeld auf knapp 300 Seiten niedergeschrieben und somit der Nachwelt erhalten. Wie schon der Untertitel verrät, lässt er sich mit den Waischenfelder Originalen ein, beschreibt das Leben früher und wie er es empfunden und erlebt hat. Die Fränkische Lebenserfahrung und das Waischenfelder Lebensgefühl, das er auf Schulbänken, Orgel- und Bierbänken gewinnen konnte begegnet einem auf Schritt und Tritt.
Vertreter des Pfarrgemeinderates begrüßten und bewirteten die Gäste aus Aachen. Nach dem ausgiebigen fränkischen Mahl spielte Dr. Anton Sterzl auf der Orgel der Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer. Für uns war das Orgelspiel ein besonders emotionales Erlebnis, an das die Mitreisenden noch heute dankbar zurückdenken. Wir danken unserem Ordensträger von 1987, Herrn Dr. Anton Sterzl für diese wunderschöne Reise.
Herbert Steins