Der Krüzzbrür – Herrenabend
ist schon eine besondere Veranstaltung im Öcher Karneval. Repräsentanten und namhafte Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche sind an diesem Abend in der Gaststätte „Am Knipp“ bei Familie Ramrath versammelt. Seit 1973 trifft sich dieser Männerkreis und kürt jedes Jahr einen neuen Krüzzbrür- Ordensträger. So war es auch am 21. Januar 2014. Dicht gedrängt und in enger Tuchfühlung hatte man sich zur Ordensverleihung eingefunden. Der Vorsitzende des Pfarrausschuss, Franz-Josef Staat, konnte wieder über 50 hochkarätige Gäste begrüßen und hob all diejenigen hervor, die im vergangenen Jahr einen runden Geburtstag oder ein nennenswertes Jubiläum hatten. Im Anschluss überreichte er unserem neuen Mitglied und Präses Pfarrer Dr. Claus Wolf die Insignien des Pfarrausschuss – kommentiert vom „Lokal“-Reporter Leo Bardenheuer. Pfarrer Dr. Claus Wolf löste unseren bisherigen Präses Pfarrer Ruprecht van de Weyer ab, der uns weiterhin als Mitglied erhalten bleibt.
Leo Bardenheuer übernahm die namentliche Vorstellung und Begrüßung der Gäste, bei der schon die ersten Zwischenrufe, witzige Anmerkungen und diskrete Hinweise laut wurden. Anschließend erklärte er das in der Couvenstube aufgebaute Buffet für eröffnet, das wie immer von allen Gästen gerne zur kleinen Stärkung angenommen wurde.
Es folgte die Ehrung unseres Mitglieds Peter Bosten für seine 40-jährige Mitgliedschaft. In Abwesenheit wurde auch Hermann Delhey geehrt, der von uns allen auf die längste Mitgliedszeit im Pfarrausschuss, nämlich 60 Jahre zurückblicken kann.
Die Lauditio wurde vom Ordensträger des Vorjahres, Helmut Maintz, gehalten. Er erwähnte das neue 3-Räubereck in Aachens Innenstadt: Dom, Rathaus, Nobis-Filialen und trat rückblickend auf die Sessionseröffnung 2013 den Beweis an, dass die dort erwähnte Figur am Dom mit Parapluie Jakobus der Jüngere sei, der Schutzpatron der Bäcker. Er lobte zudem die Aachener-Domspitzen, eine neue Kreation aus dem Hause Nobis, bestehend aus einer zusammengeklappten Printe mit Marzipan in der Mitte.
Jetzt war der große Moment gekommen: unser neuer Präses Pfarrer Dr. Wolf überreichte den Krüzzbrürorden 2014 an den Bäckermeister Herrn Michael Nobis. Mit freudigem Alaaf wurde er in die illustre Ordensträgerrunde aufgenommen.
Den Beweis für die richtige Wahl lieferte Michael Nobis in seiner Rede; sie gipfelte in Schmeicheleien und Komplimenten für den Pfarrausschuss, für die Wirte, für die Ordensträger und für die Pfarre Franziska von Aachen, besonders St. Foillan, wo von klein auf bis heute seine Heimat ist. Im anschließenden „Werbeblock“ erwähnte er die „Karlsprinte“ und gab auf Öcher Platt vorgetragen eine Erklärung dafür, dass es Poschweck das ganze Jahr gibt.
Launige Zwischenrufe, treffende Bemerkungen, lustige Vorträge und witzige Aktionen machten diesen Herrenabend aus.
Dr. Karl Allgaier wartete mit einer Nobis-Litanei auf – der Kehrvers: „ora pro nobis“. Ebenfalls eine Nobis-Litanei im Gepäck hatte Pfarrer Ralf Freyaldenhoven, der zudem einen Brief des Papstes (ppp papa pontifex printipus) zitierte und Michael Nobis eine Printenmitra aufsetzte.
Prof. Dr. Max Kerner erzählte die Printensage, während sich Prof. Dr. Karl W. Zilkens und Prof. Dr. Rolf Rossaint über die Inhaltsstoffe von Printen und deren Auswirkungen ausließen.
Willy Schell glänzte als Tenor mit einem umgetexteten Lied „Nobis, Nobis hat man überall“ zur Melodie „Funiculi, Funicula“ und brachte natürlich auch sein Chianti-Lied. Rudi Moos brachte ebenfalls ein Ständchen und auch Prinz Bernd I. gab sich an diesem Abend die Ehre und beglückte die Anwesenden mit seinem Lied „Schwarz-gelb sind die Farben unserer Stadt“
Prof. Bernd Mathieu überreichte Michael Nobis ein Exemplar der Zeitschrift „Die Bäckerblume“, die in einer Auflage von 3 erschienen ist. Dr. Manfred Birmans verteilte Nobis-Tüten, weil ja laut Pressebericht im Karneval Reden nicht mehr angesagt sei. Die Tüten wurden aufgeblasen und beim Singen des Krüzzbrür-Trinkliedes auf sein Kommando zum Knallen gebracht. Hein Engelhardt verzauberte in gewohnter Manier mit einem Öcher Gedicht.
Dieser besondere Abend, in fröhlicher Männerrunde, ohne Formalitäten, unter guten Freunden bei bester Laune, war nach diesem „offiziellen Teil“ noch lange nicht zu Ende. Man blieb noch ein Weilchen zusammen. Wir freuen uns schon jetzt auf die weiteren Treffen im Karneval sowie zu anderen Gelegenheiten.
Für den Pfarrausschuss
Michael Mathar