Dass katholische, homosexuelle Priester nicht heiraten dürfen ist klar; das liegt eindeutig am Zölibat. Aber das ist wiederum ein anderes Thema.
Dass die Katholische Kirche aber grundsätzlich nach einer Stellungnahme des Vatikans gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht gutheißt, stößt bei vielen Menschen auf Unverständnis. Gott könne Sünde nicht segnen, teilte die vatikanische Glaubenskongregation zur Begründung mit. In einem alten Schlager wird die Frage gestellt: „Kann denn Liebe Sünde sein?“ Offensichltich ja. Genehmigt durch Papst Franziskus beantwortete die Glaubenskongregation die Frage einer möglichen Segnung gleichgeschlechtlicher Paare durch katholische Geistliche mit einem klaren „nein“.
Als Pfarrausschuss Heilig Kreuz haben wir uns auf die Fahne geschrieben, das religiöse und gesellschaftliche Leben in der Gemeinde zu fördern, zu pflegen und mitzugestalten. Viele unserer Aktivitäten sind darauf ausgerichtet. Trotz der uns manchmal nachgesagten Traditionsverbundenheit (alles was mindestens dreimal gemacht wurde, ist Tradition) setzen wir uns natürlich auch mit aktuellen Themen unserer Zeit auseinander. Wir leben schließlich im hier und jetzt und nicht in einem vergangenen Jahrhundert. Und deswegen äußern wir an dieser Stelle deutlich unseren Protest gegen die Entscheidung der Glaubenskongregation zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Diese Entscheidung ist uns unverständlich, sie ist in unseren Augen nicht zeitgemäß und gewiss für zwei sich liebende Menschen auch nicht Gott gewollt.
Ostern steht vor der Tür. Der Mensch gewordene Gott hat sich für uns hingegeben, für alle Menschen, egal welcher Couleur. Die Welt ist nun mal bunt und wir leben in ihr.
Wo jetzt die Friseure wieder geöffnet haben, ist es an der Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden.
Für den Pfarrausschuss Heilig Kreuz
Michael Mathar