Auch das 14. Herbstfest der Krüzzbrür in Hl. Kreuz hat an Attraktivität noch nichts eingebüßt und zog am Vorabend zu Allerheiligen wieder viele Gäste in die Katakomben der Pontstraße.
Moderator Leo Bardenheuer begrüßte als erste Auftretende die 14-jährige Laura Lennartz mit ihrem Vater Ägid, den die meisten vom Trio Josef, Jupp und Jüppchen als den netten Mann mit Quetschbüll kennen. Sie sangen im Duett Lieder über die Heimatstadt Aachen in Öcher Platt. Mit dem Lied „Wenk ens met der Klenkes“ animierten sie zum Mitmachen. Sie wurden nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen.
Im zweiten Programmpunkt brillierte Prof. Dr. Max Kerner mit einem ¾-stündigen Vortrag über Geheimnisse rund um Karl den Großen unter dem Titel „Vom Nutzen eines toten Herrschers für die Nachwelt“. Nach diesem Vortrag war das Publikum nun bestens informiert über die Geheimnisse um das Grab Karls des Großen, über seine große Sünde, darüber, was es mit der goldenen Nase auf sich hat, und über Karls einzige Tochter.
Der Abschluss des ersten Teils des Herbstabends war wiederum ein musikalischer Hochgenuss. Der ständige Begleiter von Wendelin Haverkamp, Freddy Matulla brachte sich mit mehreren Solostücken am Piano ein – eine wundervolle Darbietung von bekannten Musikstücken wie Glenn Millers „Moonlight Serenade“ oder Hans Hammerschmids „Für mich soll‘s rote Rosen regnen“.
In der Pause sorgte die Thekenmannschaft der befreundeten Fidelen Aquisgrana für die Bewirtung der Gäste. Herzlichen Dank.
Der Ideengeber des Herbstfestes Wendelin Haverkamp lief an diesem Abend zur Hochform auf. In seinem ersten Beitrag entschuldigte er sich für das „Zigeunerschnitzel“ – „Ich war damals jung und hungrig“ gab er zur Begründung an. Im Nachfolgenden entschuldigte er sich noch für „Russeneier“, „Kosakenzipfel“ und andere diffamierende Gerichte. Bei den „Heringsstücken mit Hausfrauensoße“ stellte er sich den widerlichen Prozess vor, wie die Hausfrauen zerteilt und auf Soße zusammengedampft werden. Im nächsten Beitrag suchte er nach Gründen für Verständigungsprobleme zwischen Mann und Frau, aufgeworfen durch die Sätze der Frau: „ Hab ich dir doch gesagt. Du hörst mir gar nicht zu.“ In einem weiteren Beitrag setzte er sich mit der digitalen Welt und dem Datenschutz auseinander.
Als Zugabe und zugleich als Premiere folgte ein Lied, das Wendelin Haverkamp mal eben in der Pause gedichtet hat. Angeregt durch Freddys Pianosolo auf die Melodie „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ reimte er einen Text über rote Soßen, rote Hosen und rote Dosen; eine gelungene Spontanidee.
Den Abschluss gestaltete Wendelin Haverkamp traditionell gemeinsam mit dem ersten Aachener Ausschuss-Chor der Krüzzbrür und dem Lied „In Aachen, da möcht‘ ich begraben sein“
Die Bühnenpräsente wurden gespendet vom Weinhaus Lesmeister. Der Erlös der Benefizveranstaltung, fließt wie jedes Jahr in den Fond für soziale und kulturelle Aufgaben in der Gemeinde.
Michael Mathar