Jubel, Trubel, Heiterkeit

Rombach, Rombach, Rombach Täterä

Für den Pfarrausschuss Heilig Kreuz ist das Jahr 2023 wahrhaftig ein Jahr der Jubiläen. Vor 75 Jahren wurde der Pfarrausschuss gegründet und hatte sich damals zur Aufgabe gemacht, Humor und Geselligkeit rund um Heilig Kreuz zu pflegen, was er auch bis heute tut. Aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens stiftete der Pfarrausschuss seinerzeit einen Orden, den Krüzzbrür-Orden, mit dem jährlich ein verdienter Bürger mit Bezug zu Aachen ausgezeichnet wird. Am 07. Februar wurde jener besondere Orden zum 50. Mal verliehen und zwar an Pfarrer Werner Rombach, Pastor der Pfarrei Christkönig in Erkelenz, dessen Verbundenheit zu Heilig Kreuz schon auf seine Studienzeit 1973-1977 an der Kirchenmusikschule Aachen zurückgeht.

So kamen an diesem Abend wieder Herren aus Wirtschaft und Politik, aus Kirche und Karneval in der Traditionsgaststätte „am Knipp“ zusammen, um die Verleihung des Krüzzbrür-Ordens zu feiern. Das alles, wie sollte es anders sein, auf engstem Raum und in absolut entspannter Atmosphäre. Dass die Gäste bei dieser kuscheligen Nestwärme nicht überhitzten, verhinderten die dargereichten Gerstenkaltschalen – frisch gezapft von den Ramrath-Brüdern und flott serviert vom wieselflinken Heiner Schnitzler und Heinz-Peters Sohn Paul.

Der Vorsitzende des Pfarrausschusses Heilig Kreuz Franz-Josef Staat begrüßte die Gäste, verwies auf das 75-jährige Jubiläum, die 50. Überreichung des Krüzzbrür-Ordens und betonte, dass dies hier kein Reallabor sei, sondern ein zeitlich und sachlich nicht begrenzter Raum des Frohsinns. Er gedachte auch der im letzten Jahr Verstorbenen aus dem Kreis der Krüzzbrür-Familie, besonders Karl Allgaier, dessen Humor, Spontanität und Wissen um die Öcher Heimatsprache an diesem Abend fehlen würden.

Pfarrausschuss-Mitglied Heinz Wirtz, der trotz des knapp 300 km entfernten Wohnorts regelmäßig das „Schmierteam“ beim Herrenabend unterstützt und auch sonst den Kontakt zum Kreis aufrecht hält, wurde für seine 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Der „Chefkoch der Krüzzbrür“, Ehrenvorsitzender Hans Gillessen hat mit Heinz-Peter Ramrath in der Couvenstube das traditionell heiß begehrte kalte Büfett angerichtet. Doch bevor es ans Büfett ging, überreichte Wendelin Haverkamp noch im Auftrag des erkrankten Michael Hammers ein schmiedeeisernes Kettenglied an Ex-Dombaumeister Helmut Maintz – seit einer Woche im Ruhestand. Das Kettenglied ist in der Hammers-Schmiede nach dem Vorbild der Kette des Barbarossaleuchters im Aachener Dom von Hand gefertigt worden.

Laudator Christian Mourad gab in seiner Laudatio einen kleinen Querschnitt durch das Leben Werner Rombachs und hob dabei das ein und andere Highlight hervor, wie beispielsweise seine Tätigkeit als „KOCH“ in Königswinter, wo Rombach Küster, Organist und Chorleiter war, oder auch der schöne Neubau der Orgel in St. Lambertus, für den sich Rombach als Vorsitzender des Orgelvereins, also quasi als Orgelpfeife, eingesetzt hat. Schließlich stimmte Christian Mourad das aus Mainz bekannte, allerdings umgedichtete Karnevalslied „Rombach, Rombach, Rombach Täterä“ an und es sang der ganze Saal dasselbe noch einmal.

Der Abend steuerte jetzt auf seinen zentralen Punkt zu, nämlich der feierlichen Verleihung des Krüzzbrür-Ordens 2023 durch den Ehrenpräsidenten Leo Bardenheuer an Pfarrer Werner Rombach. Hiernach wurde mit einem Glas des Jubiläums-Crémant auf den neuen Ordensträger angestoßen.

Nun war Werner Rombach an der Reihe, in seiner Ansprache seinen Ordensbrüdern zu beweisen, dass er des Krüzzbrür-Ordens würdig ist. Seine Rede begann er zunächst in Mundart. Er sprach sowohl Missbrauch in der Kirche an, dem er bei seiner ersten Gehaltsabrechnung begegnete, als auch den Umstand, dass er als Priester Leibeigener des Bischofs von Aachen wurde. Immer wieder stellte er in heiter-humorvoller Art Stationen seines Lebens vor, teilweise untermauert durch Gesangseinlagen. Zum Schluss sangen er und Überraschungsgast Markus Forg gemeinsam ein Lied auf Erkelenz „Das alte Rathaus“. Geendet hat er seine Ansprache mit der Öcher Platt Hymne „Urbs aquensis“.

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Auf Rombachs Beitrag folgten viele spontane, amüsante Wortmeldungen. Wendelin Haverkamp eröffnete den Reigen der Gratulationen und brachte „psalmierend“ seine Glückwünsche dar. Er stellte fest, dass dem Pfarrer aus Erkelenz eine Kirche nach der anderen unter dem Hintern weggebaggert wird, und konnte auch das Geheimnis lüften, dass Werner Rombach und Armin Drack diejenigen waren, die letztlich aus dem Tunnel in Lützerath geholt wurden und eigentlich anonym bleiben wollten.

Ägid Lennartz und Armin Drack brachten auf Musik der Bläck Fööss ein tolles Lied auf Werner, dessen Refrain von allen inbrünstig mitgesungen wurde. Rudi Moos formulierte seine Glückwünsche ebenfalls in Form eines Liedes „Ich ben ene Öcher“. Max Kerner bezog sich auf den mittelalterlichen Osterlacher, wonach 1x im Jahr gelacht wurde, sowie auf den Roman „Im Namen der Rose“. Er fand, dass aus dem Italienischen abgeleitet „Guerino da Santa Croce“ eine gute Bezeichnung für Werner Rombach sei. Markus Krings schlug den Bogen zu Max Kerners Namensübersetzung. Werner heißt auf Öcher Platt: Nieres und der holzköpfige Nieres aus dem Stockpuppentheater ist bekannt für Faulheit und seine Zuneigung, gerne tief ins Glas zu schauen. Also genau wie die Krüzzbrür: trinkfest und arbeitsscheu.

Olaf Müller gratulierte in Gedichtform und hob hervor, dass Düren durchaus auch schöne Seiten habe. Marcel Philipp, scheint wohl noch Kontakt ins OB-Büro zu haben. Er bestellte schöne Grüße von Billa. Sie habe übrigens schon eine Liste von 50 künftigen Kandidatinnen für den Krüzzbrür-Orden. Bernd Mathieu freute sich, dass endlich wieder ein Mann der Kirche gekürt wurde, ein Richtiger, einer von der fröhlichen rheinisch-katholischen Kirche. Helmut Maintz fand, dass Werner Rombach wieder „KOCH“ werde, wenn es jetzt irgendwann zu den 8 Großgemeinden kommt.

Simone Paganini fühlte sich unverstanden. Er meinte, Max Kerner bringt Sätze auf Latein, die er dann aber doch übersetzen muss, weil sie sonst niemand versteht. Und überhaupt sei alles in einer Sprache gesungen worden, die er nicht verstehe. Er habe nur verstanden, dass Werner Rombach schön gekleidet ist und Theologie studieren musste, um im Endeffekt Musik zu machen. Dann überreichte er sein Buch über Sex in der Bibel an Werner Rombach. Bezugnehmend auf das Bild auf der Vorderseite dieses Buches konstatierte Pfarrer Timotheus Eller dass Eva keine Chinesin war, sonst hätte sie die Schlange gegessen statt des Apfels.

Ein herrlich, fröhlicher Herrenabend mit vielen humorvoll-witzigen Redebeiträgen und einer Menge toller Gesangsnummern ging dem Ende zu. Vor dem Verlassen der Traditionsgaststätte überreichte Vorstandsmitglied Herbert Steins anlässlich des 75-jährigen Pfarrausschuss-Jubiläums noch jedem Gast eine Flasche des Jubiläums-Crémants aus dem Hause Lesmeister.

M.Mathar

Noch eine kleine Anmerkung:

Da sich unter den Herrenabendgästen alleine 3 Bestatter befanden, waren auch hierzu einige Kommentierungen zu hören: „Mehr kann ich sagen, wenn wir ihn auf dem Tisch haben“ , „Bestatter können schweigen, ihre Kunden nicht widersprechen“, „ Wir lassen es wie einen Unfall aussehen“

Bericht Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten

Herrenabendheft