Alle Müller oder wer? – Was dem FC Bayern der Gerd oder Thomas, ist den Krüzzbrürn der Olaf
Aachens Kulturchef Olaf Müller ist neuer Mitspieler in der „Mann“schaft der Krüzzbrür. Die Bekanntgabe und Vorstellung des neuen Krüzzbrür-Ordensträgers erfolgte bei der Sessionseröffnung der Krüzzbrür am 17. November im Adalberthaus. Pfarrausschuss-Vorsitzender Franz-Josef Staat hieß ihn mit einem „Olaaf Alaaf“ willkommen. Von der Gründung des Kreuzherrenklosters und der Krüzzbrür vor über 500 Jahren spannte der stellvertretende Vorsitzende Dr. Rainer Klügel den Bogen zur Neubelebung der Krüzzbrür im Jahr 1947, bevor er schließlich die Gäste, vor allem die Krüzzbrür- und Ponttor-Ordensträger mit auf sie bezogenen Bonmots begrüßte.
Die Verleihung des Krüzzbrür-Ordens wird traditionsgemäß beim Herrenabend in der Gaststätte am Knipp im Februar nächsten Jahres stattfinden. Angst vor den Besonderheiten beim Herrenabend, der von den spontanen Wortwechseln der Anwesenden lebt, braucht Olaf Müller nicht zu haben. Er war selbst schon einmal dort als Überraschungsgast bei der Ordensverleihung 2002 an den kürzlich verstorbenen Manni Birmans, der an diesem Abend von allen schmerzlich vermisst wurde. Max Kerner brachte es auf den Punkt: „Wir werden das Erbe Manfreds hier pflegen!“
Herr Müller weiß also, was ihn beim Herrenabend erwartet. Einen kleinen Vorgeschmack boten die Wortmeldungen einzelner Krüzzbrür-Ordensträger im Anschluss an seine Rede. In dieser Rede stellte der gebürtige Dürener einen kurzen Abriss seines Lebenslaufs vor, dass er als „Kleiner“ in der Kinder- und Jugendzeit immer hintenan stehen musste, dass er Messdiener in einem Stadtteil Dürens mit „besonderem Erneuerungsbedarf“ war und dass das Segelfliegen zu seinen Leidenschaften zählte. Einen wichtigen Platz in seinen Erinnerungen hat sein Vater eingenommen, der im Krieg schwer verwundet wurde und sich in Kriegsgefangenschaft befand. An sein Leben als Buchhändler, u.a. auch in der damaligen Augustinus-Buchhandlung in der Pontstraße, dachte er gerne zurück. Sehr beeindruckt hat ihn seine Tätigkeit für die Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der Karlspreisverleihung. Hier hat er sich immer bemüht, ein wenig die Landessprache des/der jeweiligen Preisträgers/Preisträgerin zu erlernen. Als besonders schwierig stellte sich das Litauisch dar, hier vor allem die Übersetzung von Auf Wiedersehen. Mit diesen Abschiedsworten und der Feststellung, dass der Karlspreis nur noch durch den Krüzzbrür-Orden getoppt wird, beendete er seine Rede.
Es war ein toller Abend, zu dessen Gelingen auch unsere Freunde vom Arbeitskreis St.Tolbert, die beiden Servicekräfte Simon und Lea und unser Chefkoch Hans Gillessen, dessen Töpfe sich diesmal gewaltlos öffnen ließen, beigetragen haben.
Michael Mathar
Berichte Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten