Pfarrer Markus Frohn erhält den Krüzzbrür-Orden 2017
Wie jedes Jahr war auch diesmal wieder die Gaststätte “Am Knipp“, die eigens für den Herrenabend der Krüzzbrür am 31.01.17 offen hielt, bis auf den vorletzten Platz besetzt. Der etwas später hinzu gekommene Prinz Thomas III. konnte sich flink über Tisch und Stühle kletternd noch den letzten Sitzplatz sichern.
Die Begrüßung startete der Pfarrausschuss-Vorsitzende und Moderator des Abends Franz-Josef Staat mit durchaus ernsten Tönen, bevor er die erstmalig am Herrenabend der Krüzzbrür teilnehmenden Gäste, dann die Stammgäste, die Ponttor-Ordensträger und schließlich die Krüzzbrür-Ordensträger begrüßte.
Frisch gestärkt am kalten Buffet, das für die Gäste Mettbrötchen, Heringssalat, echten Lachsersatz und weitere Köstlichkeiten bereit hielt, lauschten nun alle der Laudatio des letztjährig zum Ordensträger gekürten Michael Hammers. „Cuius regio eius religio“ (wessen Gebiet dessen Religion) war der Leitsatz seiner Rede auf die Ordensverleihung an den neuen Ordensträger, an Pfarrer Markus Frohn. In dieser Rede bewunderte er Markus Frohn, der freiwillig in einem Stadtteil sein Priesteramt ausübt, in dem die Katholiken in der Minderheit sind, und der mit allen Menschen, egal welcher Religion, zusammen leben will. Hierzu zitierte Michael Hammers auch aus einem Büchlein von Markus Frohn und attestierte ihm viele Eigenschaften, darunter christlich, katholisch, demokratisch und europäisch. Mit dem zitierten Weihespruch Frohn’s „Kleiner Funke Hoffnung, mir umsonst geschenkt…“ beendete er seine Laudatio.
Es folgte die Ordensverleihung durch unseren Präses Pfarrer Dr. Claus Wolf. Auf den neuen Krüzzbrür-Ordensträger wurde das Glas erhoben und die Krüzzbür-Hymne „Trinkfest und arbeitsscheu“ geschmettert.
Markus Frohn bedankte sich für den Orden und hatte so manche Überraschung im mitgebrachten Rucksack. Er fand es schön, dass an diesem Abend aufs Ostviertel geschaut wurde, da wo die Sonne aufgeht, und er betonte, dass es wichtig sei, dass man sagt, wo man herkommt und sich nicht schämt. Und schon holte er eine Klobürste aus dem Rucksack; in Anspielung auf die Tropi Garde.
Als Grenzgänger zog er ein Stück Berliner Mauer aus dem Rucksack und kann nicht begreifen, warum die Berliner Mauer noch vor der Grenzmauer in Herzogenrath entfernt wurde und warum anderswo neue Mauern errichtet werden. Ein kleiner Drahtesel, der ebenfalls im Rucksack steckte, sollte an sein Hobby, das Radfahren mit Minimalgepäck erinnern. Am Beispiel Fahrrad erklärte er auch, wie Ostviertel funktioniert: Fahrrad stand im Pfarrhaus – wurde gestohlen – Foto vom Fahrrad im Schaukasten und die Auslobung eines Finderlohns in Höhe von 50,-€ für den Wiederbeschaffer – nach über 2 Wochen haben 2 Jungen das Fahrrad zurückgebracht – angeblich von einem Mann für 25,-€ gekauft, jetzt in Erwartung des Finderlohns.
Mit einem Miniwörterbuch aus dem Rucksack verwies Markus Frohn darauf, wie wichtig Verständigung ist. Das letzte Utensil, ein gezündetes Streichholz, sollte Symbol für den Funken Hoffnung sein.
Abwechselnd ergriffen die Krüzzbrür-Ordensträger nun das Wort, um ihrem neuen Bruder zu gratulieren.
Wendelin Haverkamp stimmte hierzu den Kanon an: Froh zu sein bedarf es wenig. Karl W. Zilkens sieht in Markus Frohn Parallelen zu Don Camillo. Karl Allgaier modifizierte den Leitsatz der Laudatio von Michael Hammers: cuius euregio, eius santiago. Willy Schell sang aus dem Musical “Cabaret” umgedichtet „Willkommen Markus“ und das Chiantilied fand ebenfalls eine Abwandlung in Form von „Pils, Lachs und Chiantiwein“. Michael Nobis meinte, dass wir jetzt endlich jemanden hätten, den man vorzeigen kann. Max Kerner nannte Markus Frohn den Löwen von St. Fronleichnam und Himmelsführer, wobei er sich auf Immanuel Kants Worte „der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz“ bezog. Jetzt kam noch einmal der fast schon vergessene, im letzten Jahr erstmalig verliehene Tuppesorden zum Einsatz. Manfred Birmans, Inhaber des dreifachen Tuppesordens, machte kurzerhand Max Kerner zum zweifachen Tuppesorden-Träger. Der dritte Tuppesorden ging an Willy Schell. Helmut Maintz führte viele Gemeinsamkeiten mit Markus Frohn auf, würde aber nie nach Santiago pilgern. Armin Drack brachte es auf den Nenner, wo kommst du her, wo gehst du hin, was soll’n wir trinken? Und abschließend trug Ponttor-Ordensträger Heinz Engelhardt in lupenreinem Öcher Platt ein Gedicht über die Öcher vor.
Ponttor-Ordensträger Rudi Moos spendierte noch eine Lokalrunde anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Beerdigungsinstituts Schmitt-MOOS. Und irgendwann nach Mitternacht ging auch dieser besondere Männer-Abend dem Ende entgegen.
Für den Pfarrausschuss
Michael Mathar
Artikel der Aachener Nachrichten Artikel der Aachener Zeitung